Durch Hunsrück und Taunus
22./23. Juni 2002

Die Tour geht in diesem Jahr in Richtung Osten, in den für die Meisten von uns doch recht unbekannten Taunus. Trotz der räumlichen Nähe, scheut man meist die Überfahrt mit der Fähre. Ganz ungewohnt ist der herrliche Sonnenschein. Bisher sind wir bei unseren Touren Regen und Sturm gewöhnt.

Um 07.30 Uhr treffen wir uns bei Günter Michel zum gemeinsamen Frühstück. Nach der Stärkung starten wir gegen 08.15 Uhr zur Tour. Ab Ebschied folgen wir dem Schinderhannes Radweg bis Norath. Dann geht’s über Hungenroth hinab zum Rhein nach St. Goar. Wie gerufen steht die Fähre bereit und nach einer Minute legen wir zum gegenüberliegen Ufer ab. Um 09.40 Uhr beginnt der anstrengende, bis zu 14% steile Aufstieg hinauf zur Loreley. Hier wird die Kondition erstmals getestet. Nachdem alle eingetroffen sind, beschließen wir kurzerhand noch hinab zur Aussichtspunkt auf dem Loreleyfelsen zu fahren. In rasanter Abfahrt verlieren wir wieder 80 Höhenmeter. Dafür werden wir mit einem herrlichen Ausblick belohnt.

Weiter führt uns die Tour vorbei an den Ortschaften Bornich, Weisel, Rettershain und Lautert. Nach Lautert folgt eine weitere rasante Abfahrt hinab in’s Mühlbachtal. Die bisher gewonnene Höhe wird zum größten Teil vernichtet. Nach wenigen Meter beginnen erneut Steigungen und kurze Abfahrten. Wir durchfahren die Ortschaften Münchenroth, Niedermeilingen und Egenroth. Direkt nach Egenroth folgt erneut eine kräftige Auffahrt hinauf zum höchsten Punkt unserer Tour an der B 260, der Bäderstraße. Auf dem Wanderparkplatz wird eine Pause eingelegt.

Im nächsten Ort, Laufenselden, legen wir die Mittagspause ein. Die Wirtin versorgt uns mit neun Salattellern. Dann geht es weiter auf einsamer Landstraße über einen Bergrücken nach Berndroth und Katzenellenbogen. Da Katzenellenbogen im Tal liegt, muß noch eine letzte Steigung bezwungen werden. Dann geht’s durch ein enges Bachtal hinab zur Lahn. Die Lahn erreichen wir etwas östlich der Ortschaft Laurenburg. Wir folgen der Lahn in Fließrichtung. Leider gibt es an vielen Stellen noch keinen Radweg und so bewegen wir uns auf der engen Landstraße.

Kurz vor Nassau biegen wir nach Norden ins Tal des Gelbaches ab. Nach einem Kilometer erreichen wir um 15.40 Uhr Weinähr, das Ziel des Tages. Nach dem Bezug der Zimmer, erholen wir uns im Biergarten unserer Unterkunft.

Vor dem Abendessen wird noch der Ort erkundet. Das Abendessen nehmen wir wieder im Biergarten ein. Wegen der sportlichen Anstrengung des Tages, wird die Tafel noch vor Mitternacht aufgelöst.

Am Sonntagmorgen sieht das Wetter nicht besonders freundlich aus. Sollten wir doch noch das aus den letzten Jahren gewohnte Wetter bekommen? Die Wolken hängen tief und es ist trüb. Um 8.00 Uhr treffen wir uns zum Frühstück. Um 9.00 Uhr sind wir alle startbereit.

Bis Nassau fahren wir noch ein Stück auf der Hauptstraße. Danach können wir dem Radweg bis nach Lahnstein folgen, der zum Teil weit abseits der Hauptstraße verläuft. Um 10.45 Uhr treffen wir schon in Lahnstein ein. Da es noch zu früh zum Mittagessen ist, fahren wir noch kurz zum Deutschen Eck nach Koblenz. Nach kurzer Pause geht’s zurück nach Lahnstein, zur Maximiliansau und den Brauwiesen. Mittlerweile ist es auch wieder sonnig und angenehm warm.

Um 13.30 Uhr verlassen wir die Brauwiesen, durchqueren Lahnstein und folgen der Hauptstraße bis Braubach. Da die B 42 noch immer gesperrt ist, können wir ihr trotz des fehlenden Radweges bis Osterspai problemlos folgen. Zwischen Osterspai und Filsen gibt es dann wieder einen Radweg. Pünktlich mit unserem Erscheinen am Fähranleger hinüber nach Boppard legt auch die Fähre an. Wenige Minuten später hat uns der Hunsrück wieder.

Da wir schon „lange“ nichts mehr zu essen bekamen und es schon 14.15 Uhr ist, stärken wir uns mit einem Eis. Dann geht’s zum Bahnhof. Die steilste Bahnlinie Deutschlands bringt uns uns in 24 Minuten hinauf nach Emmelshausen, das wir kurz vor 16.00 Uhr erreichen. Von dort bewegen wir uns wieder mit eigener Kraft auf dem Schinderhannesradweg nach Laubach, das wir gegen 17.00 Uhr erreichen. Der gemütliche Ausklang der Radtour erfolgt in der Laubacher Gesellschaftsmühle.

Die technischen Daten
1. Tag:
94 km mit 1.067 Höhenmeter
Schnitt 20,1 km/h
Temperatur 16°C – 28°C
Fahrzeit 4 Stunden 36 Minuten

2. Tag:
86 km mit 240 Höhenmetern
Schnitt 18,0 km/h
Temperatur 17°C – 25°C
Fahrzeit 4 Stunden 5 Minuten

Laubach, 28.06.2002
Willi Junker