Am 02. September 2000 startete unsere diesjährige Radtour. Nach gemeinsamen Frühstück, geht’s um halb neun morgens mit neun Mitstreitern los. Trotz erheblicher Wetterbedenken haben wir uns entschlossen, die Tour wie geplant durchzuführen.

Wir haben uns für die folgende Nacht in einer Pension in Schoden bei Saarburg angesagt. Schon am Start fallen einige wenige Regentropfen, aber wir wollen ja Radfahren.

Die geplante Strecke führt uns zuerst quer durch den Hunsrück über Kirchberg und Rhaunen. Kurz vor Rhaunen beginnt es dann auch „endlich“ richtig zu regnen. Es kommt bei allen die regendichte Kleidung zum Einsatz, die uns auch bis zum Abend nicht mehr verlässt.

Nach Rhaunen geht es entlang des Idarwaldes durch die Wintersportgemeinde Stipshausen und weiter aufwärts nach Allenbach bis zum Erbeskopf. Es folgen nach längerer Abfahrt die Gemeinden Börfink und Neuhütten im Hochwald, bevor wir Nonnweiler und damit das Saarland erreichen.

Auch im Saarland halten wir uns weiterhin am östlichen Rand des Hochwaldes, auf der Eichenlaubstraße, auf. Diese Straße hat es in sich da wir ständig Bachläufe queren und damit auch kräftig Höhenmeter bewältigen müssen.

Der Eichenlaubstraße folgen wir über die Orte Wadrill, Weiskirchen, Waldhölzbach, Scheiden (höchster Ort des Saarlandes) bis nach Britten. Von dort geht es in wilder Abfahrt hinab nach Mettlach an der Saar.

In Mettlach ist die Saar erreicht

Von nun an sind die Steigungen vorbei uns es folgt eine ruhige Fahrt entlang der Saar. Das Wetter hat immer noch kein Einsehen mit uns. Es regnet munter weiter.

Um 18.30 erreichen wir die Pension. Pünktlich beginnt auch die Sonne zu scheinen. Nach einem schnellen Weizen und ausgiebigem Duschen wartet ein reichhaltiges Abendessen auf uns. Trotz des Weinfestes in Saarburg bleiben wir alle gemütlich in der Pension sitzen. Für die meisten von uns war dies die längste, jemals gefahrene Strecke mit 140 km und 1.400 Höhenmetern. Deshalb wird es auch nicht zu spät, bis die letzten in den Federn liegen.

In der Nacht regnet es noch kräftig. Trotzdem scheint am Morgen die Sonne und versöhnt uns wieder mit dem Wetter. Unser Wirt verwöhnt uns mit einem kräftigen Frühstück. Dann geht’s auf die Räder.

Start am Sonntagmorgen

Wir fahren weiter entlang der Saar bis nach Konz, zur Saarmündung. In Trier überqueren wir die Mosel und landen in Ehrang auch prompt auf einem Weinfest. Dort genehmigen wir uns ein kleines Glas Wein. Dann geht’s weiter moselabwärts über Schweich und Neumagen-Dhron nach Piesport.

Hier kehren wir am Nachmittag in einem Weinlokal ein uns lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Endstation, nach knapp 200 gefahrenen Kilometern. Die Räder werden am späten Nachmittag abgeholt und wir fahren motorisiert zurück auf den Hunsrück. Daheim in Laubach gibt’s noch den obligatorischen Ausklang beim Toni.

So lässt es sich gut leben

Laubach, im September 2000
Willi Junker